Persönlicher Kontakt gibt Sicherheit, Orientierung und Bindung
Überfüllte öffentliche Flächen und Ausflugsgebiete zeigen ebenso wie der Einfallsreichtum in Sachen Abstand wahren ganz deutlich: Die Menschen sehnen sich nach dem echten menschlichen Kontakt und Normalität, die ihnen so lange verwehrt war. Aus den Unternehmen hören wir verstärkt „Endlich wieder persönliche Kontakte“ oder „Juhu, mein erstes Live-Seminar nach Wochen …“. Das spiegeln uns unsere Kunden und Trainer. Wir alle brauchen die zwischenmenschlichen Beziehungen, denn sie sind der Grundstein für Führung und damit für Sicherheit, Orientierung und Bindung.
Persönlicher Kontakt – warum?
Warum wird der persönliche Kontakt benötigt? Wir haben alle digitalen Mittel, um Distanzen zu überbrücken. Wir sehen und hören uns doch alle in unseren Meetings. Wir sparen uns viel Zeit und Geld, Reisen fällt aus – endlich kommt die Digitalisierung mal voran. Und es ist doch kein Problem, sich genauso Routinen für das virtuelle Arbeiten einzurichten wie fürs Büro – was sonst ist denn New Work? Die nebenbei gar nicht mehr so neu ist. Der Philosoph Frithjof Bergmann hat schon 2005 ein Buch darüber geschrieben: „Neue Arbeit, Neue Kultur“. Die zentralen Werte von New Work: „Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an Gemeinschaft“ (Quelle: https://www.tandemploy.com/de/blog/buzzword-oder-chance-new-work-in-unternehmen/). Heute steht neue Arbeit für flexible Arbeitszeit, flexiblen Arbeitsort, flexible Strukturen und vernetztes Arbeiten. Das heißt aber nicht, dass New Work den persönlichen Kontakt ersetzt, ganz im Gegenteil: Es geht um Empowerment, Vertrauen, Raum geben, loslassen, zulassen – um den Menschen, der sich mit seiner ganzen Kraft und Power einbringen kann. Damit er das tun kann, braucht er den persönlichen Kontakt. Die größte Herausforderung ist dabei Vertrauen zu haben und aufzubauen.
Darum
New Work bricht größerer Flexibilität die Bahn. Das ist super, denn Flexibilität gehört heute einfach zum Leben dazu. Sie muss dazugehören, wie wir in den letzten Wochen und Monaten erfahren haben. Aber was wir auch gesehen haben: Sicherheit, Orientierung und Bindung sind bei aller New Work so wichtig wie die Luft zum Atmen.
- Sicherheit: Das Team ist wie eine Familie, vertraut, ein fester, verlässlicher Rahmen. Mitarbeiter wie Führungskräfte brauchen diese Sicherheit, um gut arbeiten zu können. Gerade zu Beginn des Lockdowns waren sie von einer Sekunde auf die andere auf sich selbst gestellt. Teams mussten erst virtuelle Routinen finden, um den fehlenden Rahmen einigermaßen wieder zu schaffen. Physische Distanz macht es leicht, Mitarbeiter oder auch Kunden zu vernachlässigen, vor allem diejenigen, die introvertiert sind und sich eher ducken als den Finger zu heben. Diese sind verunsichert – und weg. Und mit ihnen vielleicht wertvolles Wissen und natürlich Umsatz. Persönlicher Kontakt hilft, Sicherheit zu vermitteln und Kontakte zu halten.
- Orientierung: Wenn jeder im Homeoffice arbeitet, kann die Orientierung bezüglich der eigenen Leistung aber auch der gemeinsamen Zielsetzung fehlen: Wo stehe ich? Wo steht das Team? Wie läuft das Projekt? Dass Feedback auch in der Distanz wichtig ist, fällt oftmals unter den Tisch. Und was ist mit den feinen Zwischentönen und der Körpersprache, die manche Botschaft leichter verdaulich machen? Sie werden digital bisher nur schwer oder gar nicht übertragen, da der Großteil der Kommunikation nicht stattfindet bzw. nicht wahrgenommen werden kann. Auch der Kunde braucht Orientierung. Persönliche Botschaften sind stärker. Daher ist der persönliche Kontakt für alle Seiten sehr wertvoll und wichtig.
- Bindung: Distanz hat einen großen Nachteil: sie kann die Distanz zwischen Führungskraft, Team und Geschäftspartnern vergrößern. Überlegungen seitens des Mitarbeiters können sein– werde ich noch gebraucht? Brauche ich den Job noch? Der Chef überlegt vielleicht: Brauche ich den Mitarbeiter noch? Der Kunde kommt vielleicht ebenso ins Grübeln. Daher ist es wichtig, die Bindung nicht abreißen zu lassen. E-Mails und Telefonate helfen, sind aber kein Ersatz für den echten, persönlichen Kontakt. Frei nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn.“
Wir halten den persönlichen Kontakt - versprochen
Homeoffice ist auch bei uns jetzt Teil des Alltags geworden. Es hat große Vorteile: Kosten werden reduziert, weil viele Reisen nicht mehr sein müssen. Wir alle handeln nachhaltiger und können effizienter arbeiten. Nicht zuletzt gewinnen wir ein gutes Stück Flexibilität und können dem Wunsch einer ausgeglichenen Work-Life-Balance leichter nachkommen. Dies ist ein starkes Argument im Sinne einer attraktiven Arbeitgebermarke und kann im „War for Talents“ ein Wettbewerbsvorteil sein. Aber: Wir brauchen den Kontakt. Den „echten“ Austausch. Wir fiebern schon dem ersten Präsenzseminar entgegen, das wir nach 18 langen Wochen wieder halten dürfen. Und unsere Kunden mit uns. Woher wir das wissen? Wir haben sie gefragt. Mit ihrem Input haben wir unsere Seminare weiterentwickelt. Künftig bieten wir für Trendthemen auch digitale MindSnacks an, die in zwei Stunden Antworten auf die dringendsten Führungsfragen geben. Unsere Methode des aktiven (und persönlichen) Erlebens, die wir seit nunmehr 50 Jahren erfolgreich praktizieren, haben wir durch eine digitale Nachbereitung angereichert um das gelernte noch einfacher in den Alltag umsetzen und damit einfacher einsetzen zu können.