52. Blog - Selbstführung - Selbstkontrolle - Selbstregulation

06.04.2021
 Wasserfall und Regenbogen
 
 

1. Wir wissen heute, dass zu den attraktivsten Eigenschaften einer erfolgreichen Führungskraft Selbstkontrolle und Selbstregulation als Schlüsselqualitäten für Selbstführung zählen. Voraussetzung für das Mandat, andere zu führen ist die Fähigkeit, sich selbst zu führen.

2. Welche Persönlichkeitsmerkmale und Führungseigenschaften sind bei hervorragenden Unternehmensführern zu finden? Jim Collins hat in seiner Untersuchung von Spitzenunternehmen (Der Weg zu den Besten) bei allen CEOs dieser Unternehmen folgende Führungsqualitäten gefunden: „durch eine paradoxe Mischung aus persönlicher Bescheidenheit und professioneller Durchsetzungskraft sorgen sie für nachhaltige Spitzenleistungen“ (S. 38).

Auch die berühmte neuseeländische Dunedin Studie und die Untersuchungen des amerikanischen Nobelpreisträgers Heckmann weisen darauf hin, dass die Basis für ein solches Führungsprofil bereits im Kindesalter gelegt wird. So sind Sekundärtugenden wie Disziplin, Selbstkontrolle und Gewissenhaftigkeit nicht nur die Grundlage für erfolgreiche Selbstführung. Sie sind auch wichtig für lebenslangen Erfolg und Zufriedenheit wie Martin Spiewak in dem überaus lesenswerten Artikel in der Printausgabe der Zeit vom 10.03.2021 beschreibt.

3. Wie solche Fähigkeiten bereits in Kitas entwickelt und geübt werden können, wird aufgezeigt in einem Projekt des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen der Universität Ulm. Alles was an Verhalten in der Kita geschieht ist lernrelevant – zum Beispiel gemeinsames Singen, Aufräumen von Spielzeug, die natürlichen Konflikte, wer mit dem größeren Bagger spielen darf. Die ErzieherInnen ermutigen die Kinder implizit und aktiv zur Selbstregulation und -kontrolle, um so immer mehr Verantwortung dafür zu übernehmen, was sie selbst lernen wollen. Ziel ist die Entwicklung verantwortungsbewusster Autonomie. (Vergleiche den Zeit – Print-Artikel vom 11. März, S. 28)

4. Gruppendynamisches Lernen für Erwachsene und Führungskräfte legt ähnliche Prinzipien zugrunde. Wenn Erwachsene in der Trainings–Gruppe implizit durch die Zurückhaltung der Trainer zur Selbstführung ermutigt werden, entwickeln sie ihr eigenes Führungsprogramm. Selbstlernen wird zur höchstpersönlichen Schlüsselqualifikation. Die Trainer machen die Teilnehmer, wenn es an der Zeit ist, auf weitere Führungskategorien (siehe zum Beispiel Rosenkranz 2016 S. 109 ff.) aufmerksam und begleiten so auch kognitiv das Lernen der Gruppe.

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