Erfahrungsbericht zum Seminar Transaktionsanalyse
Offenes Seminar Transaktionsseminar im Alleehotel Europa - Bensheim, Februar 2019
Ein Rückblick von Jana Giermann, Mitarbeiterin Recruiting, TOTAL Deutschland GmbH
Über einen Studienkollegen habe ich vom Team Dr. Rosenkranz erfahren. Er hat vor vielen Jahren einmal ein Seminar bei Rosenkranz besucht und meinte zu mir, dass das wirklich eine tolle Erfahrung ist und er es mir für meine persönliche Entwicklung sehr ans Herz legen kann. Die Transaktionsanalyse hörte sich für mich sehr interessant an, da ich es spannend finde, seine eigenen Verhaltensweisen zu analysieren und Rückschlüsse auf Verhaltensmuster zu ziehen.
Das Seminar startete mit einem gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant. Etwas aufgeregt, welche Gruppe mich erwartet, betrat ich das Restaurant und fand schnell zur Seminargruppe. Etwa 7 von 10 Personen waren schon anwesend. Alle waren sehr freundlich und aufgeschlossen. Wir hatten Zeit, uns kennenzulernen.
Der Abend wurde mit einer Agenda für die nächsten Tage und einer ersten Einführung in das Thema Transaktionsanalyse eingeführt. Ich fühlte mich noch ein bisschen unwohl, weil ich noch nicht wusste, was genau auf mich zukommen wird. Der Abend klang mit einer kurzen Vorstellungsrunde aller 10 Teilnehmer aus. Mit einem Symbol, einem Motto und einem Ziel für das Seminar gestalteten wir im Rahmen der Vorstellungsrunde Plakate, die einen ersten Aufschluss über unsere Persönlichkeit gegeben haben.
Am nächsten Morgen startete der Tag mit einer von den Trainerinnen geführten Traumreise. Die Traumreise bot eine gute Gelegenheit, sich zu entspannen und im Seminar anzukommen. Die Erlebnisse der Traumreise waren später Teil einer Gruppenarbeit. In der Gruppenarbeit konnte ich mein Selbstbild mit dem Fremdbild der anderen auf mich abgleichen. Das war für mich sehr befreiend, weil ich wieder einmal eine deutlich positivere Rückmeldung bezüglich meiner Persönlichkeit erhalten habe, als ich sie selbst hätte formulieren können.
Am Nachmittag ging es darum, den passenden Lernpartner für die Woche zu suchen und zu finden. Zum Glück wollte einer meiner Wunschlernpartner auch gern mit mir zusammen arbeiten. In der abendlichen Arbeitseinheit erarbeitete ich zusammen mit meinem Lernpartner die Lernziele für das Seminar. Es fiel mir sehr schwer, ein Ziel zu formulieren, welches einerseits sehr konkret, aber auch realistisch umzusetzen ist.
Am Dienstag haben wir dann unsere Lernziele der Gruppe vorgestellt. Anschließend haben wir uns mit den verschiedenen Ich-Zuständen innerhalb von Transaktionen beschäftigt. Für viele der Teilnehmer war das einer der vielen Aha-Effekte des Seminars. Die unterschiedlichen Ausprägungen des Eltern-Ichs und Kind-Ichs beeinflussen in vielen Situationen unterbewusst unser Verhalten. Im Zusammenhang mit den verschiedenen Ich-Zuständen haben wir das Thema Rackets behandelt, also Verhaltensmuster, die wir uns im Laufe unseres Lebens angewöhnen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Um unsere Rackets herauszufinden, gab es eine abendliche Gruppenarbeit, in der wir Unstimmigkeiten in unseren Verhaltensweisen von unseren Gruppenmitgliedern gespiegelt bekommen haben. Auch das war wieder eine sehr intensive, aber auch befreiende Übung, die mir bewusst gemacht hat, welches Grundbedürfnis hinter meinem Racket, dem übermäßig hohen Leistungsanspruch an mich selbst, steht. Hier war es vor allem hilfreich, dass wir uns gegenseitig bei der Suche nach unseren Verhaltensmustern unterstützt haben.
Tagsüber war einer der Themenschwerpunkte das Drama-Dreieck. Hierbei geht es darum, dass man in einer Konfliktsituation oft unbewusst oder bewusst eine der Rollen Verfolger, Opfer oder Retter einnimmt. Für mich war das einer der emotionalsten Momente des Seminars, da ich mich anhand einer realen Situation als Opfer des Konflikts wahrgenommen habe und mich durch ein Rollenspiel in die Situation zurück versetzt gefühlt habe. Hier haben wir dann gemeinsam Strategien entwickelt, den verschiedenen Rollen zu entkommen oder den anderen in der Rolle zu stoppen. Das war ein wichtiges Learning aus der Transaktionsanalyse.
Am Abend haben wir in einer gemeinsamen Gruppenarbeit dann Rollenspiele erarbeitet, die verschiedene Formen der Opfer-, Retter- und Verfolgerspiele darstellen.
Donnerstag startete das Seminar mit einer sehr intensiven Übung. Ziel war es, alle 5 Grundgefühle (Angst, Trauer, Wut, Freude und Liebe) des Menschen nachzuempfinden und in sich hinein zu spüren, wie sich dieses Gefühl im Körper anfühlt oder mit welchem Satz es verbunden ist. Ich fand es sehr emotional, diese Gefühle zuzulassen und sie auch vor den anderen Teilnehmern auszudrücken. Andererseits stärkte es die Bindung der Gruppe.
Die Darstellung der Rollenspiele der verschiedenen Gruppen hat vor allem für viel Spaß im Seminar gesorgt. Es hat geholfen, sich in andere Rollen hinzuversetzen und zu lernen, inwiefern die Rollen aufgebrochen oder Konflikte gelöst werden können.
Als Höhepunkt der Woche haben wir einen gemeinsamen Abschlussabend beim Abendessen und Bowling verbracht. Es war ein schöner Ausklang der Woche.
Die Seminarwoche endete mit einer gemeinsamen Zeit mit dem Lernpartner. Zusammen werteten wir aus, welche Lerninhalte für uns prägend waren und inwiefern wir unser Lernziel erreicht haben. Für mich war das ein wichtiger Rückblick auf die erlebnisreiche Woche und eine schöne Gelegenheit, sich und seinen Lernpartner nochmals zu reflektieren. In einem Brief an uns selbst konnten wir uns motivierende Worte für unser Zukunfts-Ich schreiben und konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung festlegen.
Als wertschätzenden Ausklang war jeder angehalten, eine Erfolgsgeschichte für seinen Lernpartner in der Abschlussrunde vorzulesen. Das war für mich ein wunderschöner, sentimentaler Moment.
Jana Giermann, Mitarbeiterin Recruiting, TOTAL Deutschland GmbH