16. Blog -  Wer soll welches Problem lösen? Agiler Energieaustausch durch Aikido

22.05.2018
Als Coach, Trainer und Therapeut erhalten wir oft die Einladung, eine Symbiose einzugehen und das Problem des Klienten zu lösen, auch wenn wir nicht im Problembesitz sind.

Die Adressaten ködern gleichsam mit ihrer Unwilligkeit/Unfähigkeit, das anstehende eigene Problem zu lösen.

Der Klient sagt/gibt zu erkennen: Ich habe ein Problem, will/kann es aber nicht lösen. Hilf Du mir, Du kannst es doch.

Wenn der Coach das tut, verstärkt er die Ich bin nicht OK-/Opferhaltung des Klienten. Er hätte übermäßig viel Energie einzubringen, der Klient wenig.

Der Klient könnte auch die Forderung stellen: Lös Du mir das Problem.

Mit diesem energetischen Anspruch blockiert/reduziert/überfordert er zugleich den möglichen Einfluss des Coaches.
Beide Formate des Energiemanagements sind zum Scheitern verurteilt.

Dem Lösungsansatz der OK-OK-Strategien zur gewaltfreien Kommunikation von Rosenberg, dem Konfliktlösungs-Modell von Gordon und der Spielabbruchstrategie
der Transaktionsanalyse nach Berne fügt Heike Brings, Absolventin des Studiengangs "Systemische Organisationsentwicklung / Business Coach" beim Team
Dr. Rosenkranz, inihrer Abschlussarbeit ein attraktives Modell des Energieausgleichs an: das Aikido-Modell. Die Bewegungslehre des Aikido überträgt sie auf
die Kommunikation von Coach und Klient. Die Aikido-Kommunikation beschreibt das Prinzip des harmonischen Energieflusses als Yin-Yang-Bewegung:

Aikido versteht sie als den immerwährend fortgeführten Dialog wechselseitiger Energie. Der Energiefluss wird umso harmonischer sein, je flexibler, zieloffener und agiler die an der Problemlösung Beteiligten ihre intrinsische und extrinsische Energie auszutauschen bereit sind.

Das Wesen des Aikido besteht sowohl in der Ausübung der Kampfkunstbewegungen als auch in der Kommunikation aus drei wesentlichen Elementen:

Kontakt – Verbindung - Kommunikation

Übertragen auf das Aikido-Prinzip in der Kommunikation bedeutet das, die Energie des Gegenübers aufzunehmen. Je energiegeladener sich der Yang-Kontakt des Gegenübers zeigt (fordern), desto rezeptiver wird sich die eigene Yin-Energie entfalten (einfühlen). NachlassendeYang-Energie (ausdrücken) erfordert intensivere Yin-Energie (zuhören).

Eine gute Kommunikation entsteht, wenn sich beide Gesprächspartner wechselseitig auf die Yin-Yang-Energie des Gegenübers einlassen können. Dies setzt zum einen voraus, mit diesem in Kontakt zu treten und zum anderen, diesen Kontakt aufrecht zu erhalten, in Verbindung zu bleiben. Diese fortlaufende, den gegenseitigen Energiefluss aufgreifende Verbindung erfordert die Bereitschaft zumindest eines der Gesprächspartner, die Rahmenbedingungen für die Aufrechterhaltung der Verbindung zu schaffen.

Das Aikido-Modell ergänzt die bekannten Modelle, nach denen das Team Dr. Rosenkranz arbeitet, auf attraktive Weise, und stellt eine positive Abrundung des Energieausgleichs dar.

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