Vor- und Nachteile digitalen und präsenten Lernens und Arbeitens Lernen und Tun sind Eins
Schon die Stoiker strebten vormals an, Einsicht und Handeln unter einen Hut zu bringen. Marc Aurel der stoische Philosoph auf dem römischen Kaiserthron formulierte die These, dass Einsicht und gerechtes Handeln ein- und dasselbe sind. Für Wirtschaftspädagogen, Manager, Trainer und Business Coaches stellt das Thema: Wissensvermittlung und Selbsterfahrung in der Gegenwart der Digitalisierung eine neue Herausforderung dar. Sie stehen vor der Frage: Wie können wir gruppendynamisches Lernen und betriebswirtschaftliches Managerverhalten zusammenbringen und damit ein Optimum an Effizienz erreichen.
Gruppendynamik und gruppendynamisches Training basieren auf der unmittelbaren Gegenwart von Sehen, Hören und Spüren der anwesenden Personen. Individuelle und soziale Wahrnehmung gehen ineinander über. Die Anwesenden erleben sich selbst und ihre Wirkung auf andere. Sie nehmen und erfahren Einfluss. Sie managen und verändern ihre eigenen und die Energien ihrer Gruppe und der Organisation, in der sie arbeiten.
Gruppendynamik ist der Prototyp von Präsenzarbeit.
Präsenz in technisch medial überformter Abstraktion liegt auch dem Lernen über die Medien zugrunde. Mit diesem Lernformat wird die Anforderung persönlicher Nähe überwunden. Für passionierte Energiemanager wie mich war und ist das nach wie vor gewöhnungsbedürftig. Wenn wir Gruppenbesprechungen über Zoom organisieren, erscheinen wie von Geisterhand die Bilder von vertrauten Personen auf dem Bildschirm. Die Interaktion ist dominiert von einer strikten Reihenfolge. Die natürliche Lebhaftigkeit der Menschen, die ich so sehr mag, scheint verschwunden zu sein. Erst allmählich wird die Kommunikation natürlich. Mein kinästhetisches Bedürfnis, mit meinen Gesprächspartnern und Klienten über Körpersprache in Kontakt zu kommen und von ihnen Resonanz und Rückkoppelung zu erhalten, wurde und ist nach wie vor nicht befriedigt.
Dem steht der großartige kostensparende Vorteil digitaler Kommunikation gegenüber.
Bei Kongressen kommunizieren wir mit Menschen aus verschiedenen Ländern. Sie können sich sehen und hören und erleben besonders kognitives Lernen.
Die Qualität dieser visuellen und akustischen Interaktionen hängt sehr von der technischen und methodischen Brillianz der digitalen Moderatoren ab. Wenn sie außerdem auch noch etwas von der behandelten Thematik verstehen, kann das ihren Einfluss verstärken.
Sowohl soziales Lernen bis hin zu Feedbackprozessen als auch Lernen mithilfe von Entspannungsmethoden wie Superlearning, Silva Mind Control oder Dynamind können gut eingesetzt werden. Nachteil und Risiko ist allerdings, dass psychische und emotionale Störungen nur aus der Distanz behandelt werden können.
Ideal ist die gegenseitige Unterstützung. So bieten wir am Institut zur Nacharbeit der Wochenseminare Gruppendynamik, Transaktionsanalyse und Konfliktmanagement Tagescoachings virtuell an. In dieser Kombination ist eine Verbesserung des Lernerfolgs offensichtlich.
Die angestrebte Ganzheitlichkeit von Lernen mit Kopf, Emotion und Intuition erhält somit einen geeigneten Rahmen.